Ist Schokolade tatsächlich gesund?

Wenige Lebensmittel können die gleiche Leidenschaft wie Schokolade auslösen. Ob Vollmilch, zartbitter oder weiß, die Fähigkeit, immense Freude im Leben derjenigen, die sie lieben, hervorzurufen, ist nicht zu leugnen.
Schokolade ist außerdem eine der wenigen Süßigkeiten, die für ihre Gesundheitsvorteile bei regelmäßigem Verzehr bekannt ist. Dies gilt allerdings nicht für sämtliche Schokolade. Es ist wichtig, zwischen den verschiedenen Schokoladensorten zu unterscheiden, da nicht alle gleich nährstoffreich sind.
Das Einmaleins der Schokolade
Es gibt drei Hauptarten: Vollmilch-, Zartbitter- und weiße Schokolade. Sämtliche Schokolade wird aus der ovalen Frucht des Kakaobaums gewonnen. Jede Frucht enthält Samen, aus denen Kakaobohnen werden. Nachdem die Kakaobohnen geerntet und aus der Frucht entfernt wurden, werden sie gegärt.
Nach der Gärung werden die Bohnen getrocknet, geröstet und in Nibs gebrochen (ja, die gleichen Kakaonibs, die du im Reformhaus finden kannst). Zur Herstellung von Schokoladenriegeln, werden die Nibs zu Kakaomasse gemahlen. Die Kakaomasse kann dann in Schokolade verfeinert, in Kakaobutter verarbeitet oder in Kakaopulver gemahlen werden.
Spezifische Kombinationen der Kakaomasse, des Kakaopulvers, der Kakaobutter sowie Milch und Zucker werden verwendet, um die verschiedenen Schokoladensorten herzustellen.
- Zartbitterschokolade zeichnet sich durch ihren hohen Anteil Kakaomasse aus. Je höher der Anteil Kakaomasse in der Schokolade, desto weniger Zucker und Milch sind enthalten – und folglich mehr Gesundheitsvorteile.
- Vollmilchschokolade enthält weniger Kakaomasse und mehr Zucker und Milch als Zartbitterschokolade.
- Weiße Schokolade ist tatsächlich gar keine Schokolade. Sie enthält zwar Kakaobutter, dagegen aber kein Kakaopulver, was für die Farbe und den gerösteten Geschmack in sowohl Vollmilch- als auch Zartbitterschokolade verantwortlich ist. Einige Sorten weißer Schokolade enthalten tatsächlich zu wenig Kakaobutter, um weiße Schokolade genannt zu werden (stattdessen verwendet man partiell hydriertes Pflanzenöl, um Teile oder die gesamte Kakaobutter zu ersetzten). Aufgrund dieser Entwicklung schreiben EU-Richtlinien vor, dass ein Produkt, welches weniger als 20 % Kakaobutter, 14 % Trockenmilchanteil und 3,5 % Milchfett enthält, nicht als weiße Schokolade verkauft werden darf.
Ist Schokolade gut für dich?
Die Frage, auf die wir alle gewartet haben. Die Antwort ist ja, bis zu einem gewissen Grade, besonders wenn es ums Herz geht. Die Vorteile fürs Herz stammen in erster Linie aus der antioxidierenden Wirkung der Pflanzensterile und einem speziellen Flavonoid, dem sogenannten Flavonol, was vorwiegend in Kakaobohnen vorkommt.
Zusätzlich zur antioxidierenden Wirkung können Flavonoide und Pflanzensterin den Blutdruck senken und die Durchblutung des Gehirns und Herzens verbessern. Forschung zeigt, dass eine Substanz in Kakaopulver dabei hilft, den LDL-Cholesterinspiegel (die schlechte Art) zu senken und den HDL-Cholesterinspiegel (die gute Art) anzuheben.
Schokolade kann außerdem dabei helfen, Insulinresistenz, ein Risikofaktor für Diabetes, zu verringern. Eine Studie des British Journal of Nutrition hat gezeigt, dass 100 Gram Schokolade pro Tage (ungefähr ein Riegel) zu reduzierter Insulineresistenz führen.
Zu guter Letzt kann Schokolade die Gehirngesundheit steigern. Forschungen zufolge helfen zwei Tassen heiße Schokolade pro Tag, die Leistungsfähigkeiten des Gehirns beizubehalten, indem sie die Durchblutung der arbeitenden Bereiche des Gehirns erhalten. Es gibt außerdem Anzeichen, dass ein Auszug aus dem Kakao Schäden an den Nervenbahnen verringern kann, die häufig bei Alzheimer-Kranken auftreten.
Wie man an das Beste der Schokolade kommt
Wie kann man Schokolade genießen, ohne dass dabei die eigene Ernährung zu Schaden kommt? Der Schlüssel dazu sind kluge Entscheidungen, ausgewogene Ernährung und Kreativität.
1. Wähle Zartbitter.
Zuallererst, wähle Zartbitterschokolade anstelle von Vollmilch, mit einem so hohen Kakaoanteil, wie du tolerieren kannst. Wenn 70 % und mehr für dich OK sind, bist du auf dem richtigen Weg. Mach dir nicht so viele Gedanken über den Fettanteil. Das Fett in Kakaobutter besteht zu gleicher Menge aus einfach ungesättigten Fettsäuren, die gut für das Herz sind, und gesättigten Fettsäuren, die wenig Einfluss auf den Cholesterinspiegel haben.
2. Behalte deine Portionen im Auge.
Seien wir mal realistisch: wenn du jeden Tag einen 500-Kalorien-Schokoladenriegel verdrückst, wirst du zunehmen. Anstatt zusätzlich Schokolade zu dir zu nehmen, ersetze lieber andere Süßigkeiten mit Zartbitterschokolade und versuche, bei 30 g pro Portion zu bleiben.
3. Sei kreativ.
Lass den Schokoladenriegel sein und finde Wege, ungesüßtes Kakaopulver zu deinen Lieblingsspeisen hinzuzufügen. Du kannst Kakaopulver zu Smoothies geben, es in Haferflocken rühren, in Muffins einbacken oder zu Energieriegeln hinzufügen. Du kannst sogar einen Teelöffel Kakao in deinen Kaffee rühren oder als Gewürz für herzhafte Gerichte wie Chili con Carne und Schwarze Bohnensuppe verwenden.
Tags: Ernährungstipps Schokolade
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